Planung unserer Motorradtour an das Schwarze Meer
Eine Motorradtour ans "Schwarze Meer" zu
machen, auf Hin- und Rückweg durch die Karpaten zu fahren und
möglichst viel von den durchfahrenen Ländern und den dort lebenden
Leuten zu sehen war schon unser Beschluss vom Jahr zuvor, als wir
durchs Baltikum nach St.
Petersburg fuhren.
Die Karpaten waren uns von unserer 2006er Karpatentour her bekannt und
so freuten wir uns darauf, wieder durch diese faszinierende
Berglandschaft fahren zu können und Gegenden zu sehen, die für uns
noch unbekannt waren.
Es war uns leider klar, dass wir aus Zeitgründen keine Umrundung schaffen würden. Dazu ist schon die Anreise recht weit. Auch die Fahrt bis Georgien durch die Türkei nimmt einige Tage in Anspruch. Von Georgien müsste dann die Fähre nach Sotchi genommen werden, da auf Grund des Kaukasus-Konfliktes eine Fahrt durch die abtrünnigen Republiken unmöglich ist. So beschlossen wir auch mit einer Teilumrundung zufrieden zu sein.
Für die Vorbereitungen unserer Motorradtour 2008 war mehr Zeit erforderlich, als für unsere 2007er Baltikumtour und die 2006er Karpatentour. Bei beiden Reisen konnten wir auf die hilfreichen Reisebeschreibungen von Christian Engl zurückgreifen. Bei dieser Tour nun musste ich diverse Reiseberichte durchstöbern, um eine möglichst optimale Reiseroute festzulegen. Viel geholfen haben mir da Berichte im Forum der Motorradkarawane, die interessante Hinweise zu Europa aber auch vielen nichteuropäischen Länder enthalten (macht schon Lust auf weitere Fahrten).
Als die Strecke Konturen angenommen hatte, beschäftigte mich noch ein letztes, großes Problem - gibt es eine Möglichkeit von Istanbul auf die Krim zu gelangen?
Sicherlich wäre es auch möglich gewesen, durch Ungarn, die
ukrainischen Karpaten bis runter auf die Krim zu fahren, dann
wieder hoch nach Odessa und über Rumänien, Bulgarien nach Istanbul.
Zurück dann durch Bulgarien Rumänien und Ungarn.
Ich suchte aber nach einer eleganteren Lösung, nämlich nach einer
Fährverbindung. Leider fand ich anfänglich keinen Hinweis, die auf
eine existierende Verbindung im Schwarzen Meer hätte schließen
lassen. Auch im Forum hieß es, dass es diese Fährverbindung
wahrscheinlich nicht gebe. Keiner hatte davon gehört oder darüber
woanders gelesen.
Der Erfolg trat aber erst mit Verfeinerung meiner Recherche ein. Da ich jetzt nach "Crimea", dem englischen Wort für "Krim" suchte, landete ich schließlich auf der Seite von Eugene Snezhkin, der darin von Fährverbindungen schrieb und mir auf meine Anfrage per Mail bestätigte, dass es Fährverbindungen mit der Schwarzmeerfähre gäbe.
Der Durchbruch kam aber auf meine Mail an Levent Alver, der auch
auf seiner Internetseite Fährverbindungen erwähnte. Von ihm erhielt
ich den entscheidenden Hinweis: die Adresse und Telefonnummer von
Leges Tourizm in Istanbul.
Und wie das Leben so spielt, konnte Herr Turgut Bora von Legez
Tourizm auch noch sehr gut deutsch, so dass wir alles weitere
telefonisch besprechen konnten.
Damit war das letzte, aber doch größte Problem gelöst und wir
freuten uns schon auf den Tag der Abfahrt.
Uns standen 16-17 Tage für diese Tour zur
Verfügung.
Wichtig für uns war, spätestens am Mittwoch in
Istanbul anzukommen, damit wir auf alle Fälle die
Fähre donnerstags nach Sewastopol erreichen
würden.
Fährverbindungen im Schwarzen Meer: Istanbul - Krim(Crimea)
Istanbul nach Sevastopol
jeden Donnerstag um 22.00 Uhr, Ankunft in Sevastopol Samstag 10.00
Uhr
Istanbul nach Jalta (Yalta)
jeden Samstag um 22.00 Uhr , Ankunft in Jalta (Yalta) Montag 10.00
Uhr
Achtung! Fahrzeuge werden mit einem Kran auf das Schiff
gehoben.
Mit richtigen Fährschiffen kann man nur von Istanbul nach Odessa fahren mit UKRFerry. Dafür gibt es aber noch weitere Verbindungen zu anderen Städten am Schwarzen Meer.
Die Tour ans Schwarze Meer beginnt
Mittwoch, der 27. Mai 2008 (1.Reisetag)
Es war morgens um 7.00 Uhr als wir zu unserer dritten Reise
starteten. Wieder in der gewohnten Besetzung Walter, Manfred und
ich. Wie schon vor zwei Jahren war unser erstes Tagesziel
Bratislava, das wir in einer idealen Kombination
aus Autobahn und Landstraße anfuhren. Bis Passau
fuhren wir 450 Kilometer Autobahn und dann über
Engelhardszell nach Linz. Die
Straße dort windet sich in vielen Kurven direkt an der Donau
entlang und dazu herrschte gutes Motorrad-Reisewetter - nicht zu
heiß und kein Regen.
So kurvten wir durchs Mühlviertel und danach durch
die Wachau bis Krems. Diesmal
gönnten wir uns das österreichische Pickerl für 11 Euro und paar
Zerquetschte mit einem Monat Gültigkeit, da wir ja wieder auf dem
Rückweg durch Österreich Autobahn fahren wollten.
Ziel war wieder einmal das Hotel "Nivi" in
Bratislava, bei dem ich vorsorglich ein
Dreibettzimmer am Vortag reserviert hatte.
Vielleicht am Rande zu erwähnen wäre noch, dass das Hotel "Nivi"
mittlerweile für das Dreibettzimmer EUR 95,- (inkl. Frühstück)
verlangt. Vorbei die günstige Schnäppchenzeit, aber das Hotel
bleibt weiterhin unser Favorit! Dank der guten Kontakte von Manfred
zum Sicherheitschef durften wir unsere Motorräder wieder direkt vor
dem Eingang parken. Ein beruhigendes Gefühl auf alle Fälle.
Der Markt in Bratislava liegt nur wenige Gehminuten von unserer
Unterkuft, dem "Hotel Nivy" entfernt. Ab morgens um 8.00 Uhr bis
abends 18.00 Uhr wird hier von Obst und Gemüse, aber auch Schuhen,
Textilien bis hin zu allerlei Drogerie- und Pflegeartikeln ein
reichhaltiges Sortiment angeboten. Ebenso gibt es verschiedene
Buden, an denen Essbares verkauft wird. Den Rand des Marktes säumen
ein paar Wirtschaften mit Aussenbestuhlung. Es herrscht schon ein
eigenes Flair dort, dass man im Touristengewühl der Innenstadt
vergeblich suchen wird.
Hier ließen wir den Abend bei ein paar Schoppen beschaulich
ausklingen.
gefahrene Tageskilometer: 820
Am nächsten Tag: Fahrt
durch Ungarn nach Szeged