Die Rückfahrt - noch 1500 Kilometer bis nach Hause
Die ukrainische Grenze lag hinter uns. Es hatte noch etwas
Zirkus mit einem ungarischen Drängler gegeben, der zwischen den
Spuren fuhr und sich dann vor uns reindrängte. Ich musste ihm
einfach sagen, was ich von so einem A ... hielt. Er hatte wohl
"Beziehungen" an der Grenze - ein aalglatter Typ vom ungarischen
Ableger der Bausparkasse Wüstenrot (stand so auf dem Auto).
Manfreds Fahrzeugdatenzettel, den er bei der Ausreise erhielt, war
eingerissen. Er musste auf Anweisung eines Grenzers sich einen
neuen ausstellen lassen und diesen dann beim Zoll wieder abgeben,
damit ihn der Grenzer anschließend in den Müll werfen konnte. Wäre
wohl ein Fall für die EUBAM.
Auf ungarischer Seite reihten wir uns in eine Spur ein, in der
ein ganz gewissenhafter Zöllner vor uns ein Auto halb demontierte.
Zum Glück hatte er es auf uns als wir dran waren nicht abgesehen.
Dann ging es die gut ausgebaute Straße Richtung
Nyiregyhaza. Endlich kein gehuppel mehr - das war
wie Weihnachten.
An einer Tankstelle tankten wir und zahlten die umgerecht EUR 7,-
Autobahngebühr, damit wir die Autobahn fahren konnten.
Dann versuchte ich noch ein Dreibettzimmer in unserem "Hotel Nivy"
in Bratislava zu buchen. Leider war keines mehr frei. Nur zwei
Doppelzimmer gab es noch, jedes für EUR 60,- inkl. Frühstück. Sie
hatten am 1. Juni erneut aufgeschlagen.
So erreichten wir nach 250 Kilometern Autobahnfahrt
Budapest, nicht ohne dreimal auf der Strecke durch
einen Wolkenbruch fahren zu müssen, der die Klamotten durch den
Regenkombi hindurch feucht werden ließ.
In Budapest endete die Autobahn und wir mussten
durch die Stadt fahren. Da ich einem Tross anderer Motorräder
folgte, die leider in die Innenstadt wollten, fuhr ich hinterher
merkte aber recht schnell, dass diese Richtung falsch war, dnn wir
standen plötzlich am Denkmal der Arpadenkönige. Also Kommando
zurück. Es gelang uns dann auch wieder auf den richtigen Weg zu
kommen, der die Stadt weiträumig umging. Dann waren wir wieder auf
der Autobahn. Da es schon später Nachmittag war, nachdem wir uns
durch die Stadt gequält hatten war die Frage, ob wir in
Györ abfahren und die Landstraße nach
Bratislava nehmen sollten. Wir entschieden uns für
weiterfahren. Dann entdeckten wir, dass es nach
Györ mittlerweile eine Autobahn bis fast nach
Bratislava hinein gibt. Das überzeugte uns und
nach einer Viertelstunde waren wir schon auf der Stadtautobahn,
nach einer weiteren Viertelstunde beim "Hotel Nivy". Wir nahmen die
zwei Doppelzimmer und beschlossen beim Frühstücksbuffet am nächsten
Morgen die Preisdifferenz wieder reinzufuttern.
Als Erstes ging es auf den nahegelegen Markt um hier ein paar Schoppen zu trinken. Zum Glück hatte ein Wirt mit uns Erbarmen und bediente uns, obwohl wir erst nach der Sperrstunde um 19.00 Uhr kamen. Im Hotel schauten wir dann noch ein bisschen Fussball und tranken unsere ukrainischen Bierdosen, die wir vor dem Besuch des Marktes kaltgestellt hatten.
gefahrene Tageskilometer: 609
Freitag, der 13. Juni 2008 (17. Reisetag)
Der letzte Tag der Reise war angebrochen. Wir gingen frühstücken
und machten unser Versprechen wahr, wir aßen bis wir fast platzten.
Als besondere Leckerei gibt es schon morgens Letscho, ein
ungarisches Gericht aus Paprika, Tomaten und Zwiebeln.
Dann packten wir die Sachen. Bei Blick aus dem Fenster fiel mir
auf, dass es mittlerweile noch zwei weitere Hotels in der Nähe
gibt. Vielleicht sollten wir zukünftig unser Übernachtungsdomizil
wechseln.
Nächstes Jahr gib es in der Slowakei den Euro - ob er dann dort
auch zum Teuro wird? Wir werden es sehen.
In wenigen Minuten waren wir auf der Autobahn, da es keine Grenzkontrollen mehr an der slowakischen und österreichischen Grenze gab, waren die einzigen Stopps die wir machten zum Tanken. So fraßen wir uns Kilometer für Kilometer Richtung Heimat. Hinter Wels und vor der deutschen Grenze gab es dann den ersten Schauer. Alles in allem hatten wir doch Glück. Wir sahen oft neben uns in einiger Entfernung Regenschauer niedergehen, ohne dass wir nass wurden. Ein paarmal traf es uns dann in Deutschland aber doch.
So rückten die bekannten Ausschilderungen immer näher: erst Nürnberg, dann Würzburg und schließlich Frankfurt. Das letzte Schild ist das der Tankstelle Wetterau. Dann bin noch 50 Kilometer von zuhause entfernt. Gerade noch den Spessart hinunter und Aschaffenburg ist erreicht. Dann trennte sich Manfred von uns und fuhr nach Aschaffenburg ab. Ich trennte mich von Walter bei der Abfahrt Weißkirchen. Dann stand ich eine Virtelstunde später vor der Haustür, gerade als ein Regenschauer niedergehen wollte.
gefahrene Tageskilometer: 836
Geschafft - 6400 Kilometer Erlebnisreise pur - Jungs es war wieder toll mit euch