Schwarzmeer-Tour 2008

Unsere Tour 2006

verlief durch die Slowakei, die ukrainischen Waldkarpaten und die Maramures in Rumänien.
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Unsere Tour 2007

führte über Polen und Kaliningrad durch das Baltikum, Finnland bis St.Petersburg und über die masurischen Seenplatte ging es zurück in die Heimat.
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Vorbildcharakter

John Bradshaw und Dic, seinen Begleiter, lernten wir auf der Überfahrt zur Krim auf der Fähre kennen. Auch sie waren mit Ihren Motorrädern unterwegs. Wir trafen uns zufällig auf der Krim und auf der Fahrt nach Odessa noch einmal. John war 72 Jahre alt, sein Begleiter 68. Zu Weihnachten 2009 erreichte mich eine Mail von John mit einem Link zu seiner Motorradtouren-Seite.

Seine diesjährige Tour (2009) ist der Hammer. Von Wales nach Peking, in zehn Wochen - Hut ab John!

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Ungarn - durch die große Tiefebene nach Szeged

Donnerstag, der 29. Mai 2008 (2. Reisetag)

Brücke über die Donau und ihre Seitenarme

Nach einem ausgiebigen Frühstück packten wir unsere Taschen auf die Motorräder und starteten Richtung Ungarn. Es ging noch etwa 60 Kilometer auf slowakischem Territorium durch flaches, ebenes Land. In der Slowakei Motorrad zu fahren ist recht entspannend. Wer langsamer ist, weicht über die rechte Markierungslinie auf den Standstreifen aus, den es auf allen größeren Landstraßen gibt. So kann der Schnellere zügig überholen.
Schließlich bogen wir auf eine kleine Straße nach Györ ab, die es in sich hatte.

Auf Betonplatten mit erheblichen Höhenunterschieden war einfach eine Teerdecke aufgezogen worden auf der wir gen Ungarn hoppelten. Ab der Donauüberfahrt war es dann zum Glück mit dem Gehoppel wieder vorbei.

Erste Rast zum Geldtauschen

Von Györ verlief unsere geplante Route nach Szekesfehervar. Meine Erinnerungen kehrten beim Fahren auf dieser Straße zurück. Wie oft war ich diese Strecke schon vor 25-30 Jahren gefahren, zu allen Jahreszeiten, sowohl mit dem Auto als auch mit dem Motorrad. Mancher Blickwinkel kam mir bekannt vor, aber es hat sich innerhalb der letzten drei Jahrzehnten doch sehr viel dort verändert, angefangen vom Gesellschaftssystem, dass Freiheit und Wohlstand für alle versprach, an dem aber nicht alle bis heute teilhaben.
Zumindest, wenn man den Wohlstand an der Zahl der Autos misst, gehört Ungarn zu den reichen Nationen. Es ist erstaunlich was sich so alles über die schmalen, kurvenreichen Landstraßen quält. Ein unwahrscheinlicher Verkehr, der erst nach Szekesfehervar auf der Straße nach Dunaföldvar erträglich wurde.

Die Innenstadt von Dunaföldvar

Schließlich erreichten wir Dunaföldvar und fuhren durch die kleine, nette Innenstadt in Richtung Kecskemet, die nächste, großen Stadt, die im Zentrum der großen ungarischen Tiefebene liegt. Bis wir allerdings dort ankamen, aßen wir in Solt, dem früheren Ziel meiner Fahrten, zu Mittag. Auch in diesem Ort hat sich sehr viel verändert, so dass ich ihn kaum wiedererkannte. Einzig noch das Schild am Restaurant "Aranykulcs Vendeglö" war das selbe wie in früheren Zeiten.

Die Puszta - weites, ebenes Land

Dann ging die Fahrt weiter über eine immer geradeausführende Straße, mit vielen Baustellen und einem enormen Lasterverkehr. Wir nutzen jede Baustellenampel um vor die LKW-Schlange zu kommen. Nach einer Stunde Fahrt für die 60 Kilometer, kamen wir in Kecskemet an und änderten die Richtung nach Süden, da Szeged ganz im Südosten des Landes liegt. Noch einmal 90 Kilometer waren zurückzulegen. Eigentlich wollten wir die Abkürzung über Soltvadkert nehmen, aber irgendwie müssen wir an der Abbiegung vorbeigefahren sein.
Auch diese Strecke zeichnet sich nicht durch landschaftliche Finessen aus und der Straßenverlauf ist meist schnurgeradeaus. Es lies sich aber durch die gute Straßendecke wunderbar schnell fahren, so dass die Kilometer nur so hinter uns flogen.

Unsere Unterkunft in Szeged

So erreichten wir unser Tagesziel Szeged. Nun mussten wir nur noch unsere vorgebuchte "Palma Panzio" in der Mitte Szegeds finden, ein nicht einfaches Unterfangen. Der Verkehr ist auf den Hauptstraßen vier- und sechsspurig, in der Mitte noch mit Straßenbahngleisen.
Durch Zufall sind wir auf der richtigen Straße ins Zentrum gefahren und als ich nach dem Weg fragte, waren wir nur noch 300 Meter von unserem Ziel entfernt. So überquerten wir die Hauptstraße mit den Straßenbahnschienen, um auf der anderen Seite in eine kleine Straße einzubiegen.
Es war erstaunlich; nur ein paar Meter von der Hauptstraße entfernt, kam man sich vor, als würde man sich in einem ungarischen Dorf befinden. Kleine Häuschen im typischen Baustil mit maximal zwei Obergeschossen und kleinen Höfen und Gärten, sowie Bäumen am Straßenrand.

Nach weniger als 5 Minuten standen wir vor unserem Übernachtungsdomizil, der "Palma Panzio".

Für den Abend war geplant, dass wir mit einer lieben, alten Bekannten, die seit 25 Jahren in Szeged lebt und am dortigen Theater in der Künstlergarderobe arbeitet, uns die Innenstadt anschauen.
Zuerst jedoch fuhren wir mit einem Taxi zu einem unter Ungarn als Geheimtipp für Fischspezialitäten gehandelten Restaurant an der Theiß (Tisza) und aßen gemütlich zu Abend.

Dann fuhren wir mit dem Taxi in die Innenstadt und unternahmen eine kleine Sightseeingtour. Ich stellte fest, dass meine ungarisch Kenntnisse von früher her noch gut genug waren, um eine Unterhaltung zuführen, da die Bekannte kein deutsch spricht. So neigte sich der Tag und es wurde allmählich dunkel.

Zuerst besichtigten wir ihre Arbeitsstätte und bekamen eine Privatführung durch das Theater, dass wirklich in seiner ganzen Pracht beeindruckend war.

Danach spazierten wir zum Ufer der Theiß und weiter in die Fußgängerzone, wo wir noch ein Bier tranken. Dann fuhren wir mit dem Taxi heim, da wir zu faul und zu müde waren, die 15 Minuten zu Fuß zur Pension zu laufen.

gefahrene Tageskilometer: 390

Freitag, der 30. Mai 2008 (3. Reisetag)

Die Motorräder sind gepackt

Nach unserem Frühstück begann das obligatorische Packen. Da unsere Bekannte in der Nähe mit Ihrem Lebensgefährten und ihrem Kind wohnt, kam sie noch einmal vorbei, um sich von uns zu verabschieden.

Was mir noch am Rande bemerkenswert scheint, war, dass im Frühstücksraum eine Karte von Groß-Ungarn hing. Als ich mir diese näher betrachtete stellte ich fest, dass Ungarn sich wohl in seiner K&K-Glanzzeit bis zur polnischen Grenze erstreckte und Teile der heutigen West-Ukraine, Transsylvaniens und den halben Balkan als Territorium innehatte. Als ich unseren Pensionswirt darauf ansprach, stellte er nur lakonisch fest, dass andere Länder diese ungarischen Gebiete gestohlen hätten.
Das heißt wohl die, die heute auf unseren Landkarten eingetragen sind. Das ist ungarischer Nationalstolz

Wir verließen nun Szeged und überquerten die Theiß in Richtung Arad (Rumänien). Auch dieser Streckenabschnitt war eher unspektakulär und zog sich über knappe 60 Kilometer bis zur rumänischen Grenze.

weiter in Rumänien